Interpellation: Modernisierung Beznau
- Die Axpo hat angekündigt den weiteren Langzeitbetrieb von Beznau zu untersuchen. Werden die «Altersbeschwerden» der Reaktoren zu gross, muss die Einrichtung ausser Betrieb genommen werden, so will es das Gesetz. Gibt es bestimmte Grenzen ab wann «Altersbeschwerden» als zu gross eingestuft werden?
- Welche spezifischen Massnahmen zur Modernisierung und Sicherheit sind jetzt schon geplant, um den verlängerten Betrieb von Beznau zu gewährleisten?
- Gibt es bezüglich Nachrüstungen Technologien oder Konzepte, die aufgrund des Alters des Kraftwerks nicht umgesetzt werden können?
- Wie kann in Zukunft mehr Transparenz über den technischen Zustand von Beznau geschaffen werden, damit zum Beispiel keine Zweifel bestehen über Sicherheitsnachweise oder wie bestimmte Berechnungen erfolgen und diese auch von Externen überprüft werden können?
- Wie unterscheiden sich die Sicherheits- und Konstruktionsstandards des alten Reaktors Beznau von denen moderner Kernreaktoren, und welche spezifischen Risiken ergeben sich aus dem veralteten Design?
- Wie die «Vulkan-Files» im letzten Jahr enthüllten, war das KKW Mühlenberg auch ein mögliches Ziel von russischen Cyberattacken. Wie lässt sich die Cybersicherheit der alten Schweizer Kernkraftwerke gewährleisten? Ist die neue Leit- und Steuertechnik geschützt?
- Die Schweiz ist Gastgeber der Ukraine-Friedenskonferenz. Seit einiger Zeit haben die europäischen Staaten weitreichende Sanktionen gegen russische Energielieferungen eingeführt. Ausgenommen davon sind allerdings Uran-Lieferungen auch in die Schweiz. Unter anderem ist bekannt, dass die Axpo in Beznau Uran aus Russland verwendet. Sollte die Schweiz zur Unterstützung der Ukraine anregen, die Sanktionen auf russische Uran-Lieferungen auszuweiten?
Die Axpo hat kürzlich angekündigt, eine Laufzeitverlängerung für Beznau zu prüfen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem über neue Subventionen für Atomstrom gesprochen wird, ungeachtet der seit Jahren bestehenden Intransparenz und Sicherheitsdefizite im AKW Beznau (Spannungsrisskorrosion). Diese Defizite zu beheben würde de facto einem Neubau gleichkommen und wäre sehr teuer.
Die «Vulkan-Files» haben zudem gezeigt, dass alte Kernkraftwerke, wie Mühleberg, Ziele von Cyberattacken sein können. Es ist daher essenziell, dass umfassende Massnahmen zur Gewährleistung der Cybersicherheit der Schweizer Kernkraftwerke getroffen werden.