Zum Schutz der besonders vulnerablen Gruppen wird der Bundesrat beauftragt sicherzustellen, dass an der Volksschule und an Weiterführenden Schulen Angebote zur Früherkennung und sofortiger Hilfe bei psychischen und medizinisch-psychiatrischen Problemen gewährleistet sind. Neben den kantonalen Diensten der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie sind niederschwellige, rasche Angebote über die bundesfinanzierten Programme (Education21, Schulnetz21 und Gesundheitsförderung Schweiz) zu stärken.

Begründung: 
Kinder und Jugendliche (ca. 1.7 Mio in der Schweiz) sowie junge Erwachsene gehören zu den besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen in der aktuellen Krise der Covid-Pandemie. Junge Menschen in Ausbildung belastet die Pandemie besonders stark. Schüler*innen und Schülern fehlt der Kontakt zu ihrer Peer-Gruppe, familiäre Probleme und Unsicherheit wirken sich auf die Kinder aus. Schulübergänge (Kindergarten-Schule, Primar-Sekundarschule, Sekundarschule-Berufseinstieg, Schule-Universität/Fachhochschule) sind dabei besonders sensibel.

Untersuchungen zeigen, dass das Stressniveau im Vergleich zur ersten Erhebung während des Lockdowns im April 2020 deutlich gestiegen ist. https://sciencetaskforce.ch/policy-brief/die-psychischen-folgen-der-covid-19-pandemie-in-der-schweiz/
Dieser Anstieg geht mit einer Zunahme depressiver Symptome einher. Mehrwöchige Schulabsentismus können die Folge sein. Psychische und medizinisch-psychiatrische Belastungen nehmen weiter zu, seit Schuljahresbeginn Sommer 2020 wurde in allen kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken ein deutlicher Zuwachs an Patient*innen und Notfallkonsultationen beobachtet.
Die bereits bestehenden präventiven Angebote mit den Institutionen wurden verstärkt, Kliniken und Ambulatorien erhöhen die personellen Ressourcen, um lange Wartezeiten zu verkürzen.
In den Schulen sind die Dienste der Schulsozialarbeit und die Schulpsychologie erste Anlaufstellen, diese werden stark in Anspruch genommen und reichen nicht aus. Die Früherkennung und die rasche Hilfe für junge Menschen mit psychischen und medizinisch-psychiatrischen Belastungen und ihre Familien ist deshalb essenziell.