Wie in den 70er-Jahren: Der Bundesrat soll Autos, Töffs und Lastwagen von allen öffentlichen Plätzen und Strassen verbannen – und das mindestens viermal im Jahr. So wollen die Grünen den CO₂-Ausstoss und die Abhängigkeit von russischem Öl senken.

Sei es im Kampf gegen den Klimawandel oder gegen den russischen Aggressor: Die Grünen setzen auf ihre altbewährten Rezepte. Sie wollen einmal mehr den Strassenverkehr im Land ausbremsen. Immerhin sei dieser für rund 30 Prozent des CO₂-Ausstosses verantwortlich und zu einem grossen Teil auch für die Abhängigkeit der Schweiz von russischem Öl.

Das Rezept der Grünen: An autofreien Sonntagen soll der Bundesrat Autos, Töffs und Lastwagen von allen öffentlichen Plätzen und Strassen verbannen, auch von den Nationalstrassen – und das mindestens viermal pro Jahr! Der Bevölkerung soll die Verkehrsfläche dann zum freien Gemeingebrauch zur Verfügung stehen.

Putins Regime finanziell isolieren

«Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in einer neuen Dringlichkeit aufgezeigt, weshalb eine souveräne Energieversorgung ohne fossile Energieträger auskommen sollte», begründet Grünen-Nationalrätin Florence Brenzikofer (47). «Um Putins Regime finanziell zu isolieren, muss Europa die Abhängigkeit von fossilen Energien reduzieren.»

«Auch aus klimatechnischer Sicht setzten autofreie Tage ein wichtiges Zeichen», ergänzt Brenzikofer. Wenn der öffentliche Raum an gewissen Tagen bewusst für andere Verkehrsträger frei bleibt, könne die Bevölkerung für fossilfreie Mobilität sensibilisiert werden.

Schon in den 1970er-Jahren

Die Idee ist nicht neu. Autofreie Sonntage gab es in der Schweiz schon während der Ölkrise in den 1970er-Jahren. Damit wollte der Bundesrat das knapp werdende Benzin sparen. Seit ein paar Jahren aber erlebt die Idee in der Schweiz ein echtes Comeback.

Jüngstes Beispiel: Am vergangenen Wochenende hat die Glarner Landsgemeinde beschlossen, mehrere autofreie Tage einzuführen. So soll das Klöntal von Blechlawinen befreit werden.

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