Wie Recherchen des SRF zeigen, besteht ein systematisches Problem mit Radscheibenrissen bei Güterwagen, dies im Zusammenhang mit thermischer Überlast infolge Bremsungen.

Dass ein Güterzug wie im Gotthardtunnel wegen eines Radscheibenbruchs entgleist, kann sich jederzeit und an jedem beliebigen Ort wiederholen.
– Ist der Bundesrat bereit, schweizerische Massnahmen zu unterstützen, wenn diese eine höhere Sicherheit gewährleisten?
– Wie sähen solche Sofortmassnahmen aus? 

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die im Jahr 2024 beschlossenen europäischen Massnahmen mitgeprägt und in der Schweiz im September 2024 per Anweisung umgesetzt. Diese wurde den Eisenbahnverkehrsunternehmen im Güterverkehr, den Infrastrukturbetreiberinnen, den Wagenhaltern, den Instandhaltungsverantwortlichen (ECM) von Güterwagen und den Zertifizierungsstellen zugestellt. Das BAV überwacht die Umsetzung bei den Unternehmen.

Einen zusätzlichen Beitrag für einen sicheren Schienengüterverkehr liefert in der Schweiz das dichte Netz von Zugkontrolleinrichtungen. Diese Anlagen können unter anderem heiss gelaufene Räder durchfahrender Züge erkennen; bei Bedarf können Züge gestoppt werden. Weiter kontrolliert das BAV jedes Jahr rund 7000 Güterwagen direkt auf dem Netz.

Zusätzliche, rein nationale Vorschriften sieht der Bundesrat als nicht zielführend an, da der Schienengüterverkehr sehr international organisiert ist und deshalb nicht mit nationalen Vorschriften reguliert werden kann, ohne dass ein effizienter Betrieb und die Versorgungssicherheit der Schweiz in Frage gestellt würden.