… 50’000 Franken an Spenden zusammen kommen. Die Corona-Krise hat die Oberbaselbieter Kulturbeiz ins Defizit gebracht – und auch ein weiches Beizer-Herz.

 

Markus «Stocky» Stocker ist ein «gmögiger» Mensch. Einer mit Herz, der auch schon für Flüchtende Geld gesammelt hat. Das Strassenmagazin Surprise nannte ihn eine Wildsau mit Helfersyndrom. «Ich hätte Stellen abbauen, auch die Öffnungszeiten reduzieren müssen, aber ich habe es nicht übers Herz gebracht», räumt der erfahrene Beizer ein. Auf der Ochsen-Plattform schreibt er:

«Schwer auf der Betriebskasse lasten auch die Konzerte und Aufführungen, die den Ochsen als Kulturort ausmachen. Die kulturellen Veranstaltungen sind ganzheitlich gesehen für den Betrieb defizitär, obwohl sie viele Menschen anziehen und glücklich machen.»

Aber er liebe sein Team, die Beiz, die Menschen, die kommen. Und das schlägt durch. Sogar Städter nehmen den weiten Weg nach Oltingen auf sich. Wegen des Essens, des Trinkens. Auch wegen der Konzerte und der Tanzabende. Aber besonders wegen der Stimmung. «Im Ochsen gibt es keine Hülftenschanz», weiss Stocky. Alle redeten miteinander. Die Beiz gilt als die Art Geheimtipp, über den alle reden. Oder den alle auf Facebook liken.

Nationalrätin hilft dem Ochsen

Das Loch von 50’000 Franken in der Kasse entstand auch deshalb, weil Stocky auf die Weihnachtsessen, die Metzgete, die Wandergruppen gesetzt hatte. Aber reihenweise wurden die Essen storniert. Auch die Zertifikatspflicht habe im Ochsen voll durchgeschlagen. Bislang sind 44’000 Franken zusammengekommen. Die Spendenaktion wird von der grünen Nationalrätin Florence Brenzikofer und Gemeindepräsident Stefan Eschbach kontrolliert. Was will Stocky ändern, wenn die Rettungsaktion gelingt? Und was tut er, wenn nicht?

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