Eingereichter Text
Im indirekten Gegenvorschlag der Gletscherinitiative sind die Emissionen der Luft- und Seefahrt nicht mitberücksichtigt.
1. Wie hoch sind die Seefahrt-Emissionen aus Schweizer Schiffen und Rohstoff-Transithandel?
2. Sieht der Bundesrat eine Möglichkeit, die Klimagase aus dem Seetransport des Rohstoffhandels und aus ausgeflaggten Schiffen von Schweizer Reedern zu kompensieren?
3. Und falls ja, gibt es dazu Zwischenziele im Netto-Null-Fahrplan des Bundes?


Antwort des Bundesrates vom 07.06.2022
Die internationale Luft- und Schifffahrt ist im indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative der UREK-N nicht in den Zwischenzielen enthalten. Sie ist aber im Netto-Null-Ziel nach Artikel 3 Absatz 1 und im Netto-Negativ-Ziel nach Artikel 3 Absatz 2 enthalten. Die nationale Luft- und Schifffahrt hingegen ist gemäss internationalen Vorgaben Teil des Treibhausgasinventars der Schweiz und auch in den Zwischenzielen enthalten.


1. Im Jahre 2020 betrugen die Emissionen aus der nationalen Schifffahrt 110 000 Tonnen CO2. Aus der internationalen Schifffahrt betrugen sie 10 000 Tonnen C02. Bei der internationalen Schifffahrt werden die Mengen berücksichtigt, die in Schweizer Häfen vertankt werden. Zu den Emissionen des Rohstoff-Transithandels liegen keine Angaben vor.
2./3. Nein, der Bundesrat sieht diese Möglichkeit aktuell nicht vor und es gibt auch keine Zwischenziele. Der Bundesrat beobachtet aber die laufenden Arbeiten in der EU. Diese sieht vor, ab 2023 den Seeverkehr ins Emissionshandelssystem einzubinden. Im aktuellen Vorschlag der EU wäre die Schweiz als Verwaltungsstaat jedoch nicht betroffen.