Fragestunde: Eurocity nach München bieten zu wenig Platz
In nur 3,5 Stunden fahren EC-Züge seit kurzem von Zürich nach München (und v.v.). Die zu Beginn grossen Verspätungen nehmen langsam ab. Stattdessen taucht ein neues Problem auf: Die täglich 6 Züge können die gestiegene Nachfrage immer häufiger nicht bewältigen.
– An wie vielen Tagen im 2022 waren diese Züge auf Teilstrecken überfüllt?
– Welche Züge und welche Tage sind am stärksten betroffen?
– Wie kann die Kapazität kurzfristig erhöht werden?
Sommaruga Simonetta, Bundesrätin: Der Bundesrat steuert die SBB über strategische Ziele. Für die operative Gestaltung des Angebots sind die SBB zuständig. Gemäss Angaben der SBB war auf dem grenzüberschreitenden Abschnitt zwischen April und Ende August in rund dreissig Zügen pro Richtung die Zahl der Fahrgäste
höher als die Zahl der Sitzplätze. Zu Beginn bestanden auch Kapazitätsprobleme zwischen Zürich Flughafen und Zürich Hauptbahnhof. Als Entlastungsmassnahme wurde dieser Abschnitt für den nationalen Verkehr gesperrt, sind doch dort ausreichend Alternativverbindungen vorhanden. Die Auslastung des EC Zürich-München schwankt stark. So ist in Fahrtrichtung München vor allem der Freitagnachmittag stark ausgelastet und in Fahrtrichtung Zürich der Sonntagnachmittag. Mit differenzierten Ticketpreisen konnten die SBB seit Juni die Auslastung besser steuern. An den übrigen Wochentagen bestehen
keine systematischen Kapazitätsengpässe. Als Entlastungsmassnahme ist vorgesehen, während des Oktoberfests in München zwischen Freitag und Sonntag ein siebtes Zugspaar einzusetzen. Ab dem Fahrplan 2023 soll in der Hauptreisezeit zwischen April und Oktober an Freitagen von Zürich nach München und an Sonntagen von München nach Zürich ein siebtes Zugspaar eingesetzt werden.
Brenzikofer Florence (G, BL): Vielen Dank, Frau Bundesrätin, für die Beantwortung all dieser Fragen. Dasheißt, wenn ich Sie richtig verstanden habe, liegt eine Evaluation bis Ende August vor, und jetzt aktuell, in den letzten Tagen, mussten keine Fahrgäste zurückgelassen werden, die keinen Platz hatten?
Sommaruga Simonetta, Bundesrätin: Das kann ich Ihnen nicht sagen, da müssten Ihnen die SBB Auskunft geben. Ich habe Ihnen gesagt, was kurzfristig als zusätzliche Entlastung oder Kapazitätserweiterung vorgesehen ist. Daneben gibt es ab Fahrplan 2023 in der Hauptreisezeit wirklich eine Verstärkung. Das sollte schon
auch mithelfen, dass dann wieder genügend Sitzplätze vorhanden sind.