Frage Brenzikofer: Welche kurz- und mittelfristigen Massnahmen ergreifen der Bund und die Kantone, um bereits vor Vorliegen des Postulatsberichtes zu 21.3457 (bis Mitte 2023) die Versorgungslage bei der psychiatrischen und psychologischen Versorgung von Jugendlichen zu verbessern?

Berset Alain, Bundesrat: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am 14. Juni 2022 einen runden Tisch
mit den Organisationen der Kinder- und Jugendmedizin und der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz
organisiert. Besprochen wurden Massnahmen, die kurzfristig für die Förderung der psychischen Gesundheit
von Kindern und Jugendlichen umgesetzt werden können. Es zeigte sich in diesem Rahmen, dass bereits viele
Aktivitäten und Angebote existieren. Damit diese erfolgreich umgesetzt werden können, sollten sie aber auf
kantonaler oder regionaler Ebene besser aufeinander abgestimmt und bekannt gemacht werden. Das BAG hat
anschliessend bei den Kantonen eine Umfrage zu den kantonalen Massnahmen durchgeführt. Es zeigte sich
in diesem Kontext, dass fast alle Kantone und Regionen mehr stationäre Plätze geschaffen und das Personal in
der Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgestockt haben. Der Bund wird die Entwicklung der Versorgungssituation
im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie weiterhin im Rahmen seiner Kompetenzen begleiten.