Postulat Florence Brenzikofer: Verbundsübergreifende Abonnements
Der Bundesrat wird beauftragt, die Möglichkeiten der Verknüpfungen von Tarifsystemen zu
überprüfen mit dem Ziel, dass es für Kundinnen und Kunden ein attraktives einheitliches System gibt.
Das Regionen- oder Zonen-GA wäre für Pendlerinnen und Pendler eine willkommene Ergänzung zu
den bewährten Verbundsangebote, den Streckenabos, den kaum bekannten Modulabos sowie dem
Generalabonnement.
Begründung:
In der Schweiz kennen wir heute rund zwanzig verschiedene Tarifverbunde. An den meisten ist die
SBB beteiligt. Die Nachfrage nach überregionalen Tarifverbünden ist gross.
In der Region Nordwestschweiz werden immer wieder Stimmen laut, die eine Ausweitung nach Olten
und in den Kanton Aargau (A-Welle) fordern. Gemäss TNW (Tarifverbund Nordwestschweiz) hätte
eine Ausweitung des Netzes jedoch eine Erhöhung der Kosten zur Folge, was wiederum das Angebot
für viele Kundinnen und Kunden weniger attraktiv machen würde.
Aus Sicht des Kunden soll das Angebot attraktiv, flexibel und finanzierbar sein. Es soll ein
ausgeweitetes Angebot darstellen, dass das bewährte Tarifverbund-Modell nicht konkurriert. So
erweist sich beispielsweise das Umweltschutzabonnement (U-Abo) des TNW seit Jahren als
Erfolgsmodell. Für die 800 000 Arbeitspendler*innen, welche interkantonal reisen, wären
überregionale Verbundsausweitungen äusserst attraktiv. Es geht nicht nur darum, Sparbillette für
Spontankundinnen und Kunden günstig anzupreisen, sondern den Pendlerinnen und Pendlern
akzeptable Preise anzubieten. Mit der Schaffung von kundenfreundlichen verbunds- und
grenzüberschreitenden Generalabonnements (GAs) könnten zwei oder mehrere Tarifverbünde wie
zum Beispiel TNW, A-Welle, Zürcher Verkehrsverbund oder in der Romandie der Léman Express,
Mobilis und Onde Verte, Frimobil und Libero verknüpft werden. Dieses flexible Angebot würde die
Attraktivität des ÖVs erhöhen und eine Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs zum ÖV
vereinfachen. Dies wäre ein wichtiges Signal für den Klimaschutz. Denn um die Klimaziele von Paris
zu erreichen, muss die Schweiz seine Mobilität auf ökologische Verkehrsträger verschieben.